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| Klimawandel – was geht mich das an? Die ZukunftsTour in Stuttgart
Klimawandel – was geht mich das an? Die ZukunftsTour in Stuttgart
Klimawandel: Zwei Grad mehr – was geht mich das an? So lautete das Motto der heutigen ZukunftsTour in Stuttgart. Über 400 Schülerinnen und Schüler informierten sich über Ursachen des Klimawandels und wie wir ihnen begegnen können. In der Politikarena diskutierte der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn mit Landesminister Peter Friedrich und weiteren Akteuren aus Baden-Württemberg.
Wie hängen Klima und Wetter zusammen? Der Meteorologe und TV-Moderator Sven Plöger erklärte in der Politikarena, dass wir das Klima nicht direkt spüren – wohl aber die Veränderungen beim Wetter. Extremwetterereignisse wie Stürme, Fluten und Dürren seien als Begleiterscheinung des Klimawandels in Zukunft sehr wahrscheinlich. Was bedeutet diese Prognose für globale Entwicklung, für die Politik, aber auch für jeden Einzelnen von uns? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion mit Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten des Landes Baden-Württemberg, und weiteren Akteuren aus Baden-Württemberg.
Staatssekretär Silberhorn forderte, auf eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise umzusteigen: „Wir überschreiten derzeit unsere planetaren Grenzen. Wenn jeder so wirtschaften würde wie wir, dann bräuchten wir die Erde dreimal“, sagte er in der Politikarena. Nachhaltige Entwicklung zu fördern, sei deshalb eine dringliche Aufgabe für die Entwicklungspolitik. Die größten Nutzer von Ressourcen seien zwar die Industrieländer. Die Folgen des Klimawandels seien jedoch vor allem für die Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern spürbar, so Staatssekretär Silberhorn.
Bereits am Vormittag bot sich den Schulklassen in der Werkstatt Zukunft ein vielseitiges Programm aus Workshops, Ausstellungen und Lernstationen. Die Schülerinnen und Schüler lernten dabei konkrete Lösungsansätzen kennen: Wie können wir fair gehandelte Produkte an unseren Schulen etablieren? Welchen Beitrag leisten erneuerbare und nachhaltige Energien zum Schutz von Klima und Umwelt? Die Beiträge wurden gestaltet von vielen Initiativen, Vereinen und Nichtregierungsorganisationen aus Baden-Württemberg.
Ein konkretes Beispiel lokalen Engagements gibt die „Handy-Aktion“, hinter der ein breites Bündnis verschiedener Initiativen aus Baden-Württemberg steht. Auf einem Tisch sind alte Handys ausgebreitet – ausrangierte Modelle, die noch vor kurzem als neueste Technik galten. Boris Chamani erklärt seinen jungen Zuhörerinnen und Zuhörern, welche Rohstoffe in einem Handy verbaut werden – und unter welchen ausbeuterischen Bedingungen diese Rohstoffe oftmals gewonnen werden. Die Handy-Aktion klärt nicht nur auf, sondern zeigt auch, wie es anders gehen kann: Mit kleinen Boxen unterstützt das Bündnis das Sammeln und anschließende Recycling alter Handys.
Die ZukunftsTour ist 2016 in weiteren Bundesländern unterwegs, u.a. am 11. und 12. Februar 2016 in Jena und Frankfurt am Main und am 22. März 2016 in Leipzig.
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