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| Klimawandel bekämpfen, die Globalisierung gerecht gestalten – die ZukunftsTour in Leipzig

Klimawandel bekämpfen, die Globalisierung gerecht gestalten – die ZukunftsTour in Leipzig

Drei Menschen vor Plakaten
Antonia Mertsching (ENS) gemeinsam mit Ministerpräsident Tillich und Entwicklungsminister Müller. Foto: Barbara Frommann

460 Besucherinnen und Besucher beschäftigten sich in der Leipziger Kongresshalle am Zoo mit den Voraussetzungen für eine gerechte Globalisierung. Was kann jede und jeder Einzelne tun, um sozialen und ökologischen Standards weltweit zum Durchbruch zu verhelfen?

Der Klimawandel bedroht mit Dürren und Stürmen nicht nur unsere Lebensgrundlagen, sondern auch die Existenz kommender Generationen. Schon heute befinden sich weltweit über 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Sie fliehen vor Krieg, Hunger und Armut. Was können wir dieser Entwicklung entgegensetzen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der ZukunftsTour in Leipzig.

„Das Klima ist nicht alles, aber ohne das Klima ist alles nichts“. Mit diesen Worten erinnerte Prof. Hans Joachim Schellnhuber die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Politikarena an die Dringlichkeit, Lösungen für die Herausforderung des Klimawandels zu finden. Der Klimawandel betreffe alle Menschen, so der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK): „Wenn das Schiff Erde sinkt, dann ist die erste Klasse genauso getroffen wie die zweite und die dritte“.

Wie wir diesen und anderen globalen Herausforderungen begegnen müssen, diskutierten in der Politikarena außerdem Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller, der Ministerpräsident des Freistaats Sachsens Stanislaw Tillich und die frühere Eiskunstläuferin Katarina Witt.

Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller appellierte an die Verantwortung der reicheren Länder: Die Art und Weise, wie wir heute konsumieren und wirtschaften, tauge nicht als Vorbild für den Rest der Welt. Wenn alle so leben würden wie wir, so Minister Müller, bräuchten wir den Planeten zwei bis dreimal. Heute ist der Ressourcenverbrauch in Europa viermal so hoch wie etwa in Afrika. Nötig seien deshalb ökologische Standards, die den Ressourcenverbrauch verringern und so dem Klimawandel entgegenwirken.

Darüber hinaus müsse die Globalisierung gerecht gestaltet werden, so Minister Müller weiter. Hierbei seien alle Konsumentinnen und Konsumenten gefragt. Schon zwei Cent mehr beim Kauf einer Schokoladentafel ermögliche es, den Kakao-Bauern existenzsichernde Löhne zu zahlen. Deshalb sei eine faire Bezahlung am Anfang der Lieferkette von so großer Bedeutung.

Welche konkreten Lösungen es gibt und welchen Beitrag jede und jeder Einzelne leisten kann, zeigte die Zukunftswerkstatt, an der 260 Schülerinnen und Schüler aus ganz Sachsen teilnahmen. In Workshops erfuhren sie mehr über die Bedeutung von Wasser oder gingen der Frage nach, ob unbegrenztes Wirtschaftswachstum auf einem begrenzten Planeten möglich und wie ein ressourcenschonender Lebensstil aussehen könnte.

Die Lernstationen lieferten konkrete Ideen für eigenes Engagement. So gab etwa das Gustav-Hertz-Gymnasium Leipzig Tipps und Anregungen, wie man die eigene Schule zur Fairtrade-Schule umgestalten könne „Jugendliches Engagement braucht Strukturen“, forderte auch Carla Ida Moschner, von der Jugendinitiative youthinkgreen. So bekämen junge Menschen eine Chance, das eigene Handeln zu hinterfragen und mit Projekten zu zeigen, dass sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können.

Weiterführende Links:

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