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| Das ZukunftsTour-Finale in Saarbrücken

Das Finale der ZukunftsTour in Saarbrücken

Gunther Beger besucht mit Annegret Kramp-Karrenbauer die Zukunftswerkstatt. Foto: Andreas Henn

Auf der letzten Station ihrer Reise durch alle Bundesländer besuchte die ZukunftsTour das Saarland. Über 600 Besucherinnen und Besucher informierten sich in Saarbrücken zum Thema Nachhaltige Entwicklung. Organisationen und Initiativen aus der Region zeigten, wie jede und jeder Einzelne mehr Nachhaltigkeit im Alltag leben kann.

Die ZukunftsTour komme zu einem wichtigen Zeitpunkt, sagte Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in Saarbrücken mit Hinblick auf die Herausforderung Flucht. Über 600 Besucherinnen und Besucher füllten zum Finale der ZukunftsTour das E-WERK, darunter viele Schulklassen aus dem ganzen Saarland. Die Fluchtbewegungen machen deutlich, so Kramp-Karrenbauer weiter, dass Krisen und Perspektivlosigkeit in anderen Ländern auch uns etwas angehen. Aber auch zu Lösungen könnten wir mit unsrem Handeln beitragen – zum Beispiel mit konkreten Nachhaltigkeitsprojekten vor Ort. Das Saarland habe beispielsweise durch eine Kooperation mit der Deutschen Telekom dafür gesorgt, dass alte Handys vermehrt recycelt werden, statt in der Schublade zu verschwinden.

Gunther Beger, Abteilungsleiter beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), betonte, dass wir auch beim Thema globale Gerechtigkeit noch stärker vor unserer eigenen Tür kehren müssten. 90% unserer Kleidung werde in Asien genäht, nicht selten unter lebensgefährlichen und sklavenartigen Arbeitsbedingungen. Die Stärkung des Fairen Handels und globaler Mindeststandards könne die Situation vieler Menschen verbessern, so Beger. Aber auch die Textil-Unternehmen stünden in der Pflicht, mehr Verantwortung für die Arbeitsbedingungen am Anfang der Lieferkette zu übernehmen.

In der Zukunftswerkstatt lernten die Schülerinnen und Schüler globale Zusammenhänge kennen und erfuhren, welchen Beitrag sie selbst für Nachhaltige Entwicklung leisten können. An einer Lernstation standen sie vor der Aufgabe, den CO-2-Verbrauch verschiedener Länder zu schätzen. Wer hätte gedacht, dass Luxemburg hier auf Platz 1 steht? Das kommt vor allem durch den hohen Konsum, denn im Herstellungsprozess von Produkten werden viele Schadstoffe ausgestoßen. Eine andere Station machte deutlich, wie der Kauf regionaler Produkte den CO-2-Verbrauch verringern kann. Dabei kann selbst Seife regional produziert werden, zum Beispiel mit Rohstoffen aus dem Biosphärenreservat Bliesgau im Saarland.

Über 10 Milliarden Menschen ein Leben in Würde zu sichern, sei die Herausforderung des 21. Jahrhunderts, sagte Prof. Dr. Uwe Schneidewind vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in der Politikarena. Hierzu brauche es nicht nur technologische Lösungen, sondern auch eine gesellschaftliche Diskussion über globale Wohlstandsverhältnisse und einen weltweiten Dialog auf Augenhöhe. Die ZukunftsTour durch alle Bundesländer war ein Beitrag zu dieser Diskussion. Jetzt geht es darum, Nachhaltige Entwicklung umzusetzen. In jedem Bundesland, in jeder Stadt – aber auch durch jede und jeden Einzelnen.  

Seit dem Juni 2015 ist die ZukunftsTour in Deutschland unterwegs. Zwischen Kiel und München erreichten die Veranstaltungen über 15.000 Bürgerinnen und Bürger in allen 16 Bundesländern. Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutierten sie die Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Dabei wurde klar: Fairen Handel, der Schutz des Klimas und eine Welt ohne Hunger können wir nur erreichen, wenn alle mitmachen.

10 Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und weitere Vertreter der Länder erklärten, welchen Beitrag sie in ihrem Bundesland zu Nachhaltiger Entwicklung leisten können. Die entwicklungspolitischen Landesnetzwerke brachten die Perspektive der Zivilgesellschaft ein und über 260 entwicklungspolitische Organisationen und Initiativen zeigten Lösungen für die globalen Herausforderungen der Zukunft. Start-Ups und Unternehmen stellten technische Innovationen und alternative Geschäftsmodelle vor und bewiesen damit das große Potential nachhaltigen Wirtschaftens.

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