Neues aus den Städten

| ZukunftsTour in Jena: Jugendliche erarbeiten Nachhaltigkeits-Agenda für Thüringen

ZukunftsTour in Jena: Jugendliche erarbeiten Nachhaltigkeits-Agenda für Thüringen

Bodo Ramelow mit Jugendlichen auf der Bühne
Ministerpräsident Ramelow nimmt die Charta entgegen. Foto: Thomas Abé

Über 300 Schülerinnen und Schüler haben beim Jugend-Nachhaltigkeitskongress am 10. Februar in Jena eine Agenda für ein nachhaltiges Thüringen erarbeitet. Ministerpräsident Bodo Ramelow nahm die Forderungen am Tag darauf in der Politikarena entgegen und diskutierte gemeinsam mit den Jugendlichen sowie mit Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Es herrscht emsiges Treiben in der Jenaer Imaginata, einem stillgelegten Umspannwerk, das mit alten Trafos, Schaltknöpfen und Volt-Anzeigern den Retro-Charme vergangener Tage ausstrahlt. Hier und heute geht es beim Jugend Nachhaltigkeits-Kongress jedoch um die Zukunft. Genauer: Die Zukunft einer nachhaltigen und gerechten Welt – in Thüringen und global. Und die Teilnehmenden, über 300 Schülerinnen und Schüler aus ganz Thüringen, stehen in jedem Fall unter Strom. An diesem Tag haben sie die Gelegenheit, selber Einfluss zu üben und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen.

In angeregten Diskussionen machen sie sich für ihre Ansichten stark und stimmen gemeinsam über ihre Forderungen ab. Am Ende eines arbeitsreichen Tages steht ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann: Die Jugend-Nachhaltigkeits-Agenda für Thüringen.

In Workshops lernten die Jugendlichen zuvor verschiedene Aspekte von Nachhaltigkeit kennen. Ob bei Konsum und Lebensstilen, den Themen Mobilität und Klimaschutz oder bei der Bekämpfung von Fluchtursachen: Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit und nachhaltiger Entwicklung bietet viele Lösungsansätze für die großen Herausforderungen unserer Zeit. Das Interesse der Jugendlichen war entsprechend groß. „Ich finde es sehr gut, dass wir Jugendlichen die Chance bekommen verschiedene Themen zu diskutieren, eigene Entscheidungen zu treffen und dann auch der Politik einen Input geben können“, sagt Alina aus Jena.

Herausgekommen sind acht konkrete Forderungen an die thüringische Landespolitik, die zeigen: Wir alle können vor Ort einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten. Gefordert wurde zum Beispiel eine Zone für E-Mobilität in Großstädten und die schnellere und bessere Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Auch das Thema Konsum beschäftigte die Jugendlichen. Sie fordern ein Gesetz, das Supermärkte verpflichtet, überschüssige Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, zu spenden – ganz nach dem Motto: Spenden statt verschwenden. Hilde aus Jena sagt: „Für mich heißt Nachhaltigkeit, sich bewusst zu machen, was man konsumiert und dabei auch zu hinterfragen, was man wirklich braucht“.

Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow erinnerte bei der Übergabe der Charta daran, dass die Welt nur besser und friedlicher werden könne, wenn wir alle unser Verhalten ändern. Der Einsatz für mehr Nachhaltigkeit beginnt auf der lokalen Ebene, so Ramelow in der Politikarena: „Wir müssen in unserer Region darauf achten, wie wir nachhaltig wirtschaften“. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Thomas Silberhorn nannte die Jugend-Nachhaltigkeitsagenda Thüringen ein wichtiges Signal und lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler. Es sei notwendig, dass junge Menschen frei von den Handlungszwängen, unten denen die Politik agiere, ihre Perspektive einbringen könnten. Die Jugend-Nachhaltigkeitsagenda sei hierfür ein gutes Vorbild.

Weiterführende Links:

20 - Silberhorn.jpg
13 - In Diskussion.jpg
15 - Die Agenda.jpg
34 - Jugendliche auf Buehne.jpg
31 - Workshopper und Teilnehmer.jpg

Zurück