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| Frankfurt: Mit fairen Standards die Zukunft für kommende Generationen sichern

Frankfurt: Mit fairen Standards die Zukunft für kommende Generationen sichern

Politiker in der Politikarena
Politikarena in Frankfurt. Foto: Barbara Frommann

Über 300 Besucherinnen und Besucher kamen am Freitag den 12. Februar zur ZukunftsTour nach Frankfurt am Main. Im Mittelpunkt stand die Frage nach der Verantwortung und den Handlungsmöglichkeiten von Politik, Unternehmen und jedem Einzelnen für mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit in der Welt. Mit dabei: Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller und Ministerpräsident Volker Bouffier.

Die Politikarena nahm unter der Überschrift „Lebensqualität auf Kosten anderer: Hat unser Glück Grenzen?“ die Folgen unseres Handelns für die Eine Welt in den Blick. „Unser Glück endet dort, wo es zum Unglück für andere wird“, sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier in der Frankfurter KfW-Bank. Es sei wichtig, alle Gelegenheiten zu nutzen, Entwicklungspolitik ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Mehr Nachhaltigkeit sei nur zu erreichen, wenn sich die Erkenntnis durchsetze, dass nachhaltiges Handeln in unserem eigenen Interesse liegt.

Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller appellierte daran, soziale und ökologische Standards die bei uns gelten nicht durch Importe von Waren zu unterlaufen, die in anderen Ländern in ausbeuterischer Arbeit produziert werden. Er erinnerte an die Kinder im Kongo, die in Coltan-Minen unter sklavenartigen Bedingungen für die Handy-Produktion schuften, statt zur Schule zu gehen. Und an die Näherinnen in Bangladesch, die von ihrem kargen Lohn nicht mal den Lebensunterhalt ihrer Kinder bestreiten können. Um die Wertschöpfungsketten fair und gerecht zu gestalten, so Minister Müller weiter, seien deshalb alle gefragt – Unternehmen und Banken genauso wie die Konsumentinnen und Konsumenten.

Was auf Länderebene für mehr Nachhaltigkeit getan werden kann, zeigte die hessische Staatsministerin Priska Hinz mit der Unterzeichnung der „Zielvereinbarung zu nachhaltiger Beschaffung“. Mit ihrer Unterschrift verpflichteten sich die fünfzehn Erstunterzeichner Nachhaltigkeitskriterien in ihrer Beschaffungspraxis zu verankern. Nachhaltiger Einkauf und nachhaltige Beschaffung sollen so vorangetrieben werden.

Die Jugendvertreterin Carlotta Grohmann vom Partnerschaftsverein Kreis Groß-Gerau Masatepe/Nicaragua e.V., plädierte dafür, sich vor Ort für mehr Nachhaltigkeit einzusetzen. Den Wald in Hessen zu retten sei ebenso lobenswert wie für den Erhalt des Regenwaldes in Bolivien zu kämpfen. Wie jede und jeder einzelne etwas für mehr Nachhaltigkeit tun kann, erfuhren 180 Schülerinnen und Schüler in der Zukunftswerkstatt. Dort präsentierten Vereine und Initiativen ihre Ideen für eine nachhaltige und gerechte Welt. Zum Beispiel der Verein ShoutOutLoud, der sich mit vielen Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt. Beim gemeinsamen Kochen zeigen sie, wie lecker vieles von dem, was häufig voreilig in der Tonne landet, noch schmeckt. Die Jugendvertreterin Sandra Kebede von der Initiative WorldWeWant forderte, konkrete Aktionsformen von Foodsharing bis Kleidertausch stärker zu unterstützen.

Die ZukunftsTour ist 2016 weiter unterwegs. Die nächsten Stationen sind Leipzig am 22. März, Berlin am 21. April, Kiel am 19. Mai, Mainz am 13. Juni, Bonn am 30. Juni und Saarbrücken am 12. Juli.

Weiterführende Links:

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