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| Agenda 2030 – Was kann ich tun? Die ZukunftsTour in Mainz
Agenda 2030 – Was kann ich tun? Die ZukunftsTour in Mainz
Wenn Nachhaltigkeit gelingen soll, müssen alle mitmachen. Die ZukunftsTour am 1. Juli in Mainz zeigt, wie das gelingen kann. In Workshops, an Lernstationen und durch die vielen guten Ideen engagierter Menschen. Diskutieren Sie mit!
Die Idee der Nachhaltigkeit ist in der Menschheitsgeschichte nicht neu. Schon den Indianern war die Bedeutung nachhaltiger Lebensweisen bewusst. „Manchau gagog changau gagog chaugo gagog amaug“, ist in der Sprache der Indigenen Südamerikas der Name eines Sees und bedeutet: „Wir fischen auf unserer Seite, ihr fischt auf eurer Seite und niemand fischt in der Mitte“. Der Gedanke dahinter: Wir müssen die Fischbestände schonend behandeln, damit wir auch in Zukunft von ihnen leben können. Heute sagen wir dazu nachhaltige Fischerei. Aber noch etwas steckt in dem Namen, nämlich die Aufforderung zu teilen und Rücksicht auf die Nachbarn auf der anderen Seite des Sees zu nehmen. Heute sagen wir dazu globale Verantwortung.
Im vergangenen Jahr trafen sich die Staatschefs der Weltgemeinschaft mehrfach zum großen Pow Wow, um die Rahmenbedingungen für nachhaltiges Leben und Wirtschaften im 21. Jahrhundert zu vereinbaren. Beim Klimagipfel in Paris beschlossen sie, die globalen CO2-Emissionen die 2-Grad-Marke nicht übersteigen zu lassen. In New York einigten sich die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannte Agenda 2030. Nachhaltigkeit, diese uralte Überlebensstrategie des Menschen, muss heute auf globaler Ebene abgestimmt werden, wenn wir auch künftigen Generationen ein Leben auf unserem Planeten ermöglichen wollen.
Damit das gelingt, müssen alle mitmachen. Alle Staaten, aber auch die Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger. Die Bundesländer genauso wie Städte und Kommunen. Um zu zeigen wie das gelingen kann, reist die ZukunftsTour des Bundesentwicklungsministeriums seit 2015 durch alle Bundesländer und kommt am 1. Juli 2015 nach Mainz.
In der Politikarena diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft unter dem Motto „Wandel wagen – 17 Ziele für eine bessere Welt“ Handlungsansätze für nachhaltige Entwicklung – in Rheinland-Pfalz und auf der ganzen Welt. Mit dabei sind Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Perspektive der Wirtschaft bringt Rolf Heimann, Vorstand der HessNatur Stiftung und Experte für umweltfreundliche Textilien, ein. Was getan werden muss, um Themen wie Fairen Handel und Öko-Soziale Beschaffung in der Gesellschaft zu verankern, weiß Florian Pfeil. Er setzt sich mit seinen
Kolleginnen und Kollegen vom Entwicklungspolitischen Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz seit Jahren für weltweite Gerechtigkeit ein. Eine erkenntnisreiche und spannende Debatte ist also garantiert.
Das Jugendpanel gibt Schülerinnen und Schülern aus Rheinland-Pfalz eine Stimme. Was bedeuten die 17 Nachhaltigkeitsziele für ihren Lebensalltag? Auf welche Weise können sie selber einen Beitrag leisten? Diese Fragen diskutieren die Jugendlichen gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz. Ihre Ergebnisse präsentieren sie anschließend in der Politikarena.
Die Zukunftswerkstatt zeigt, wie wir Nachhaltigkeit im Alltag leben können. Nicht nur die große Politik und globale Wirtschaftsunternehmen, sondern auch jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag hierzu leisten. Vereine und Initiativen aus ganz Rheinland-Pfalz zeigen wie. In Workshops, an Lernstationen und mit Ausstellungen vermitteln sie spielerisch und interaktiv Wissen und praktische Ideen für nachhaltige Konsum- und Lebensweisen.
Wie viel Gold steckt in meinem Smartphone und unter welchen Arbeitsbedingungen wird es abgebaut? Kann „faires Gold“ die Lösungen sein? Sind Energiepflanzen eine gute Alternative zu fossilen Energieträgern? Und wie können wir der Verpackungsflut Einhalt gebieten, die Weltmeere und Ökosysteme zerstört? Das sind nur einige der Fragen, auf die die Schülerinnen und Schüler in der Zukunftswerkstatt eine Antwort finden.
Beim Welthandels-Spiel schlüpfen sie in die Rolle von Akteuren des Welthandels. Die Jugendlichen lernen dabei Ursachen und Folgen ungerechter Arbeitsbedingungen kennen und entwerfen ihre eigene, faire Welthandelsordnung. An einer anderen Station zeigt der „ökologische Rucksack“, welche Ressourcen eigentlich zur Herstellung von Alltagsprodukten benötigt werden – und wie man seinen Lebensstil nachhaltiger gestalten kann. Das vollständige Programm der Zukunftswerkstatt kann hier angesehen werden.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.